Überleben in Deutschland

Ein Expat (von einem Unternehmen ins Ausland geschickte Fachkraft) zu sein, ist nicht einfach. Dennoch kann der Umzug in ein fremdes Land, das Lernen einer neuen Sprache und das Leben in einer fremden Kultur sehr aufregend sein und oftmals auch einen Karrieresprung bedeuten. Es schadet aber nicht, sich schon vorher über eventuelle Herausforderungen zu informieren. Ein Kernpunkt ist der (zu erwartende) Kulturschock. Genauer gesagt, die Orientierungslosigkeit, die einem in einer fremden Kultur oder Umgebung widerfahren kann. Dies kann zu Reizüberflutung, Heimweh, Sprachbarrieren und Einsamkeit führen. Wenn Angestellte in den Auslandseinsatz geschickt werden, dann werden sie oftmals von ihren Familien begleitet. Auch diese müssen in ihrer neuen Umgebung zurechtkommen und benötigen dieselbe, wenn nicht sogar größere Unterstützung, um sich einzugewöhnen.

Was lässt sich also im Voraus dagegen unternehmen?

Um herauszufinden, ob ein Mitarbeiter für die Expatriierung geeignet ist, lassen einige Unternehmen ihre Mitarbeiter und/oder Partner evaluieren, um zu prüfen, ob deren persönliches kulturelles Profil gut zur Zielkultur passt. So kann das Kultursensibilisierungstraining für den Auslandseinsatz speziell angepasst werden. Sprachunterricht zu nehmen ist hilfreich – besonders für die Partner, die in der neuen Umgebung vielleicht isolierter sind und nicht kommunizieren können.

Erst einmal im neuen Land angekommen und sobald der Umzugsservice seinen Auftrag erledigt hat, werden die meisten Expats alleine gelassen, fühlen sich hilflos und stehen vor einschüchternden Aufgaben (am stärksten davon betroffen sind Partner und Kinder). Auch vermeintlich kleinere Aufgaben, wie z.B. Heizöl zu bestellen, ein Bankkonto zu eröffnen oder einen Hausarzt zu finden, laufen häufig in fremden Ländern nach anderen Regeln ab. In vielen Fällen ist ein auf die Unterstützung von Expats spezialisierter Sprachtrainer eine gute Lösung – besonders in den ersten 12 Monaten. Als Experten wissen diese, wie und womit man helfen kann - nicht nur in der Praxis, sondern auch bei der Entwicklung neuer Sprachfertigkeiten, so dass neue Freundschaften leichter geschlossen werden und die Kommunikation mit den Einheimischen sich leichter gestaltet.

Eine neue Sprache zu lernen, bedeutet auch, auf eine neue Art und Weise kommunizieren zu lernen. Vielleicht kommen Sie aus einer Kultur, in der Probleme offen angesprochen und Entscheidungen schnell getroffen werden. Gehen Sie so in einem Land vor, in dem gemeinsame Entscheidungen wichtig sind, wo man sich Zeit füreinander nimmt oder Probleme eher indirekt angegangen werden, um das Gesicht zu wahren und die andere Person nicht in Verlegenheit zu bringen – dann wird dies zu Missverständnissen führen. Sich den Unterschieden der eigenen und der neuen Kultur bewusst zu sein, hilft das Geschehene einzuordnen. Das Internet, Freunde, neue Kollegen und andere Expats sind außerdem gute Quellen, um herauszufinden, wie man seine neue Umgebung versteht und in ihr agiert.

Finden Sie Wege, Ihr neues Zuhause zu entdecken und Spaß zu haben. Nehmen Sie vertraute Sachen mit, z.B. Fotos. Es ist schön, so jeden Tag von Freunden und Familie umgeben zu sein. Erkennen Sie Spannungen bereits, wenn sie entstehen. Wenn man auf die Arbeit fokussiert ist, passiert es schnell, dass sich Spannungen aufbauen – vergessen Sie nicht, dass sich die Scheidungsrate bei Expats verdoppelt! Die Expats bilden eine angenehme und gesellige Gemeinschaft, doch um wirklich zu lernen, sollten Sie auf Menschen aus anderen Kulturen zugehen, auch wenn hierfür Hindernisse zu überwinden sind. Behalten Sie das im Hinterkopf. Nehmen Sie sich Zeit zu reisen und besuchen Sie lokale Gemeindeveranstaltungen. Das hilft Ihnen die Kultur zu verstehen und gibt Ihnen auch mal eine Pause von dem üblichen Stress als Expat. Entdecken Sie Ihr neues Land mit Freude und seien Sie offen dafür sich zu verändern und von Ihren neu dazugewonnenen „Überlebensfähigkeiten“ zu profitieren.