Wann benötigt man eine beglaubigte Übersetzung?

Mon, 04/08/2019 - 21:54
Beglaubigtes_Dokument

Wann immer ein Dokument übersetzt wird sollte man sich frühzeitig Gedanken machen, ob eine beglaubigte Übersetzung erforderlich ist. Im Allgemeinen sind beglaubigte Übersetzungen nicht erforderlich. Übersetzung von Webseiteninhalten, Firmendokumenten und Content Marketing wird in vielen Fällen ihrem Zweck auch ohne Beglaubigung gerecht.

Dennoch gibt es immer wieder Fälle, bei denen eine beglaubigte Übersetzung vorgeschrieben und von Behörden zu offiziellen sowie gesetzlichen Zwecken gefordert ist. Persönliche Dokumente wie z.B. Heirats-, Geburts- oder Sterbeurkunde, Diplomurkunden oder medizinische Aufzeichnungen benötigen meistens diese Form der Beglaubigung. Der Übersetzer oder Sprachdienstleister bestätigt mit einem Stempel und seiner Unterschrift, dass die Übersetzung wahrheitsgemäß und vollständig dem Original entspricht.

Dieser Beglaubigungsvermerk ist Teil der Übersetzung und verschafft dem Dokument rechtskräftigen Charakter. Es kann damit für offizielle Zwecke genutzt werden.

Was gibt es sonst noch zu berücksichtigen?

Der Übersetzer oder der Sprachdienstleister muss die Originaldokumente selber in Augenschein nehmen um zu bestätigen, dass die Übersetzung eben diesen Originaldokumenten entspricht. Eine Beglaubigung enthält immer den Namen des Übersetzers, seine Unterschrift, seine Adresse und das Datum der Beglaubigung. Nur die fachliche Ausbildung (Hochschulabschluss in Übersetzungswissensschaften oder staatlich geprüfter Übersetzer) sowie verschiedene Bescheinigungen über die persönliche Qualifizierung garantieren die rechtmäßige Tätigkeit als vereidigter bzw. öffentlich bestellter Übersetzer.

Die Anforderungen an eine beglaubigte Übersetzung können von Land zu Land variieren und unterscheiden sich manchmal selbst in Deutschland von Bundesland zu Bundesland. So kann z.B. eine Beglaubigung in einem Falle bis zu 3 Monate Gültigkeit besitzen, während dies in einem anderen nicht ausreicht. Es zahlt sich daher aus, schon frühzeitig die zuständigen Institutionen für individuelle Anforderungen zu kontaktieren. Nicht zu vergessen ist der Faktor Zeit: zumeist wird die beglaubigte Übersetzung auf dem Postweg versandt – ein paar Tage sollte man dafür einkalkulieren. Für Eilübersetzungen und besonders dringende Fälle bietet Merle & Sheppard einen Overnight-Service an.

Wann wird eine notariell beglaubigte Übersetzung benötigt?

Ein Notar ist eine autorisierte Person, die Beglaubigungen und Beurkundungen vornehmen kann, sodass z.B. ein Kaufvertrag oder ein Testament rechtskräftig werden. Im Fall einer notariell beglaubigten Übersetzung bestätigt der Übersetzer die Richtigkeit durch die Unterzeichnung des Dokumentes in Anwesenheit des Notars. Die Übersetzung wird weiterhin mit einem Vermerk des beglaubigenden Notars sowie einem Siegel versehen.

Das Affidavit im angelsächsischen Rechtskreis

Im angelsächsischen Rechtskreis gibt es auch das sog. Affidavit: das Affidavit ist im Gegensatz zur eidesstattlichen Erklärung ein echter Eid, der vor Zeugen, in diesem Fall vor dem Notar, abgegeben wird. Der Notar bestätigt in diesem Zusammenhang nicht die Richtigkeit der Übersetzung, sondern die Identität sowie Unterschrift des Übersetzers. Das Affidavit wird z.B. in den USA vor Gericht und bei den Einwanderungsbehörden verwendet. Falls diese Form der Beglaubigung erforderlich sein sollte ist mit einem erhöhten Zeitbedarf bis zur Ausstellung zu rechnen.

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